Brunnenprojekt: Sinja – Tansania

Die Region Sinja – Kilimanjaro District in Nordtansania ist ein Gebiet im Radius von ca. 35 km in dem ca. 10.000 Menschen leben. Die Massai Bevölkerung mit ihren Tieren ist derzeit von einem einzigen kaputten Brunnen abhängig. Da auch Bewohner von anderen Dörfern bei diesem Brunnen das notwendige Wasser holen wollen, kommt es besonders in den Dürreperioden zu Konflikten unter den einzelnen Massai-Stämmen.

Aber auch Wildtiere, wie z.B. Elefanten, aus den angrenzenden Nationalparks treibt es in die Dörfer, da sie ebenfalls Wasser zum Überleben brauchen. Auf der Suche nach Wasser zerstören sie die bestehenden Brunnen. Dieser Umstand sorgt wiederum für Konfliktpotenzial zwischen Tier und Mensch.

Frauen und Kinder aus der Region haben aus ihrer Not heraus begonnen nach Wasser zu graben und holen sich das Wasser aus einem Wasserloch mit schmutzigem Wasser.

Das Team von LNW hat sich im Jänner 2014 auf den Weg nach Sinja – Kilimanjaro District gemacht und mehrere Dörfer mit massivem Trinkwassermangel besucht. Besonders benachteiligt sind die Bewohner der Massai die in den Dörfern nahe der Grenze leben und massiv an Trinkwassermangel zu leiden haben.

Das Team von LNW plant mit Hilfe von Brunnenpaten in den nächsten zwei Jahren zwei Brunnensanierungen an bestehenden Brunnen durchzuführen und zwei weitere Brunnen mit Solarpumpstation für die Menschen errichten zu lassen.

Außerdem soll ca. 5 km entfernt einen Brunnen bzw. ein Wasserloch für Elefanten entstehen, damit auch die Tiere Wasser bekommen und nicht mehr in die Dörfer müssen, um nach Wasser zu suchen.

Das erste Brunnenprojekt soll direkt im Dorfzentrum umgesetzt werden und für die Dorfbewohner sowie Schulkinder der angrenzenden Schule errichtet werden. An diesem Brunnenstandort soll eine Trinkwasserentnahmestelle entstehen, die für mindestens 500 Menschen den Zugang zu Trinkwasser sichern soll.

Es handelt sich dabei um einen kaputten Brunnen mit Handpumpe, der von Elefanten fast zur Gänze zerstört wurde. Dort soll mit Hilfe von LNW eine Solarpumpe für die Trinkwasserversorgung errichtet werden. Das Überlaufrohr soll zu den Tiertränken geleitet werden und das Überwasser kann für die Bewässerung von Tierweiden Verwendung finden.

Die Brunnenanlagen wurden vor 80 Jahren in der deutschen Kolonialzeit aufgebaut und sind derzeit außer Betrieb. Das LNW-Team plant an diesen Brunnen mittel Pumpversuch die Schüttungsmenge zu messen und bei einem ausreichenden Wasserzufluss je eine neue Solarpumpe zu installieren. Die betonierten Trinkwasserbehälter können neu restauriert werden, damit diese wieder als Tiertränke einsetzbar sind.